Um unsere Website optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies.
Weitere Informationen zur Verwendung von Cookies sowie zu Ihrem Widerspruchsrecht erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Pressemitteilung

Heimat-Preis feierlich verliehen

Am Dienstag, 22. September, hat Bürgermeisterin Dr. Claudia Panke den ersten Heimat-Preis der Stadt Wülfrath  verliehen. Die mit 5.000 € dotierte Auszeichnung ging an den Trägerverein des Niederbergischen Museums.

Frau Dr. Panke lobte vor den Corona-bedingt nur knapp 30 Gästen das große ehrenamtliche Engagement, das den Betrieb des Niederbergischen Museums überhaupt erst möglich macht. Bergische Kaffeetafel, Museumsführungen, Mundart-Abende und zahlreiche weitere Veranstaltungen werden vom und im Museum durchgeführt.

Der Heimat-Preis ist Teil des Heimat-Programms des Landes NRW. Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung hat mit der Auslobung des Heimat-Preises einen weiteren Baustein zur Ehrung des Ehrenamts vor Ort gesetzt. „Viele sagen, Heimat ist ein Gefühl. Mit Heimat verbinden wir schöne Erinnerungen an Familie und Feiern, Kindheit und Jugend. Es ist ein Gefühl der Zusammengehörigkeit; ein Miteinander und Füreinander und etwas, was uns mit anderen Menschen verbindet“, beschrieb Frau Dr. Panke den Grundgedanken von Heimat. Stellvertretend für das Land nahm der Landtagsabgeordnete Martin Sträßer an der Verleihung teil.

Der Heimat-Preis wurde jetzt zum ersten Mal in Wülfrath verliehen. „Elf Vorschläge sind für den Heimatpreis eingegangen. Jeder Vorschlag hätte den Heimat-Preis verdient! Die Jury hatte keine leichte Aufgabe, am Ende fiel die Entscheidung aber sehr eindeutig aus“, berichtete die Bürgermeisterin. Die Jury, bestehend aus den Fraktionsvorsitzenden im Rat der Stadt Wülfrath und dem erweiterten Verwaltungsvorstand, hat mit großem Abstand für den Trägerverein des Niederbergischen Museums Wülfrath als Preisträger 2020 gestimmt. „Wir haben uns gefreut wie Bolle, dass wir den Preis bekommen“, sagte Eberhard Tiso vom Trägerverein des Niederbergischen Museums in seiner Dankesrede. Er hob die unermüdliche Arbeit der Ehrenamtlichen im Museum hervor, die vor allem den Preis verdienten.

Der Heimat-Preis war nicht die einzige Ehrung, die an diesem Abend verliehen wurde: Sechs Empfänger erhielten eine Anerkennung für ihre Hilfe, sie sie  geleistet hatten,  um die Folgen der Corona-Pandemie zu bewältigen. Hierfür hatte das Land NRW der Stadt Wülfrath insgesamt 1.100 € zur Verfügung gestellt, die von der Stadt auf 1.200 € aufgestockt wurden. So erhielte jede Initiative bzw. Institution 200 €. Geehrt wurden – in alphabetischer Reihenfolge -:

•   AWO – Maskenspende
•   Evangelisch-reformierte Kirche – Einkaufsdienste
•   INGA – Flüchtlingsbegleitung auch in Corona-Zeiten
•   Mädchengruppe „Jugend schützt Jugend“ aus Kinder- und Jugendhaus –
    Masken nähen
•   Tafel Niederberg – Bringservice
•   Wülfrather Kinder in Not – Gutscheinaktion und Spende von 200 Spielen

Alle Empfänger nutzten die Gelegenheit, nach einer kurzen Beschreibung des geehrten Projekts ihre Arbeit jeweils selbst kurz vorzustellen.
Bei Häppchen vom Fingerfood-Büffet fand noch ein reger Austausch zwischen den Geehrten und der Bürgermeisterin sowie unter den Ehrenamtlichen statt.

=========================================================
Details zu den Geehrten:
AWO – Maskenspende: Cornelia Weimer, Leiterin der AWO-Begegnungsstätte in Wülfrath, nahm die Ehrung entgegen. Ein Team aus ehrenamtlichen Näherinnen hat mehrere Wochen lang einige hundert Masken genäht. Sie wurden vor allem an ältere Bürgerinnen und Bürger verteilt und auch an Alten- und Pflegeheimen abgegeben, da ältere Menschen besonders gefährdet sind durch das Corona-Virus. Die Stoffe und die Nähmaschinen waren Spenden.

Ev.-ref. Kirche  – Einkaufsdienste: Pfarrer Thomas Rehrmann vertrat als Mit-Initiator das Team der Helfer. Ehrenamtliche der Ev.-ref. Kirchengemeinde hatten über viele Wochen eine Einkaufshilfe für diejenigen angeboten, die nicht selber einkaufen gehen wollten oder konnten. So konnten gerade diejenigen zu Hause bleiben, die besonders gefährdet sind. Der Dienst wurde inzwischen wieder eingestellt.

INGA – Flüchtlingsbegleitung auch in Corona-Zeiten: Christel Gruner-Olesen und  Bartolomeo Lenfert kamen zur Ehrung am Dienstag. Ihre „Patenarbeit“ wurde von persönlichem Kontakt schnell auf digitalen Kontakt vor allem per WhatsApp und auf Telefonate verlagert. Viele Geflüchtete waren in der Hochphase der Krise stark verunsichert, der fehlende Kontakt zu anderen und die weggefallene Schule schadete vor allem den Kindern, berichtete Frau Gruner-Olesen. „Briefe lesen und erklären, trösten, Hausaufgaben anschauen - es kamen sehr viele Anfragen. Täglich hat das Smartphone da einige Stunden gute Dienste geleistet. Treffen im Freien und Begleitung unter Einhaltung der Hygienevorschriften, Verteilen von Spenden, wie z.B. Fahrräder, Mithilfe bei der Sommerschule ließen sich so umsetzen.“ Auch den Helfern selbst wurde Hilfe angeboten – von ihren langjährigen „Patenkindern“, die Einkäufe und Botengänge übernehmen konnten. „Brauchen Sie Hilfe? - einfach schön!“, zeigte sich Frau Dr. Panke beeindruckt.

Mädchengruppe „Jugend schützt Jugend“ aus dem Kinder- und Jugendhaus – Masken nähen: Stellvertretend für die ganze Nähgruppe nahm Lucy Holstein in Begleitung von Andrea Schulte/Abteilung Kinder- und Jugendförderung die Ehrung entgegen. Die Gruppe hat im Kinder- und Jugendhaus Masken genäht. Zu Beginn des Projektes wurden alle Schulen angeschrieben, dass die Möglichkeit besteht, Masken zu erhalten. Davon Gebrauch gemacht hat die Schule am Berg; ebenso erhielt das August von der Tweer-Haus Masken, so dass Angehörige ihre Besuche durchführen konnten. Des Weiteren haben sich Familien gemeldet, die Masken für den Schulstart brauchten. Die Masken werden heute noch aktiv benutzt für Besucher des Kinder- und Jugendhauses. Auch in den Ferienspäßen werden Kinder damit bei Bedarf ausgestattet. Lucy Holstein berichtete, dass den Mädchen angesichts ausgefallener Schule und Freizeitangebote langweilige war und sie diese Langeweile in nützliche Kreativität umgewandelt haben. Die Nähgruppe besteht weiter.

Tafel Niederberg – Bringservice: Tanja Högström und Sonja Sucic nahmen für das Team der Studierenden an der Veranstaltung teil. Die Tafel Niederberg hat nach der vorübergehenden Standortschließung einen kontaktlosen Haustür-Lieferdienst für Menschen in finanziellen Notlagen aufgebaut und zweimal wöchentlich Haushalte angefahren. Wesentliche Beteiligte waren und sind die Studierenden, die durch ihr Engagement den Lieferservice mit ermöglichten und auch jetzt noch – weniger häufig – fortführen. Der Kontakt fand über eine veröffentlichte Notfallnummer und über eine eigens eingerichtet Internetseite statt. Acht Wochen lang hat die Tafel mit vielen Freiwilligen nur diese kontaktlosen Hauslieferungen durchgeführt. Seit dem 11.05.2020 sind alle Standorte wieder geöffnet. Zweimal monatlich findet die Auslieferung weiter statt: „Das Positive an Corona ist für uns, dass wir nach dem Lock down und der erneuten Öffnung der Standorte die Hauslieferung mit den gleichen Studenten auch weiterhin zweimal im Monat anbieten und somit mobilitätseingeschränkten, kranken oder älteren Menschen Lebensmittel nach Hause bringen. Dieses Angebot ist nicht zeitbegrenzt“, berichtete Frau Högström.

Wülfrather Kinder in Not/DRK – Gutscheinaktion und Spende von 200 Spielen: Sebastian Dahms und Heike Faubel nahmen die Ehrung entgegen. In einer Gemeinschaftsaktion mit der städtischen Kinder- und Jugendförderung und dem Deutschen Roten Kreuz wurden 200 Spiele angeschafft, die an Wülfrather Familien ausgegeben werden. Finanziert wurden die Spiele von der DRK-Aktion “Wülfrather Kinder in Not”. Die Kartenspiele wurden über den örtlichen Spielwarenhandel gekauft. Interessierte Familien konnten sich mit ihrem Spielewunsch an das Kinder- und Jugendhaus wenden. Bei der Gutscheinaktion setzte die Aktion „Wülfrather Kinder in Not“ ihre Finanzierung des Mittagessens für bedürftige Kinder in Kitas und Ogatas der letzten 15 Jahren in anderer Form fort: „Da wegen der Corona-Krise Kitas und Einrichtungen geschlossen blieben, mussten die Kinder zuhause versorgt werden. Das war nicht immer einfach, um es vorsichtig auszudrücken“, so Herr Dahms. Das DRK hat daher in Zusammenarbeit mit dem Sozialamt etwa 300 Lebensmittelgutscheine an die betroffenen Familien verschickt. Die Gutscheine hatten einen Wert von 50 Euro. Dafür konnten Lebensmittel und Hygieneartikel bei zwei Wülfrather Läden eingekauft werden.